Göttinger Transplantationsarzt erhält Millionen-Schadensersatz
1,1 Millionen Euro Schadenersatz vom Land Niedersachsen erhält ein Chirurg, der im Rahmen des Göttinger Transplantationsskandals freigesprochen worden war. Das Landgericht Braunschweig sieht es als erwiesen an, dass der 51-jährige Arzt durch die fast ein Jahr dauernde Untersuchungshaft einen Verdienstausfall erlitt. Der Chirurg hatte geltend gemacht, dass er eine gut dotierte Stelle in Jordanien mit einem Gehalt von 50.000 Dollar pro Monat nicht antreten konnte. Der Mediziner war 2015 von dem Landgericht Göttingen vom Vorwurf des elffachen versuchten Totschlags und der dreifachen Körperverletzung mit Todesfolge freigesprochen worden. Das Urteil wurde zwei Jahre später vom Bundesgerichtshof bestätigt. Der Transplantationsmediziner hatte durch falsche Angaben die Warteliste bei Eurotransplant manipuliert und damit Patienten schneller zu einem neuen Organ verholfen, als es die Regeln eigentlich vorsehen. Weil dadurch andere kränkere Patienten übergangen wurden, klagte die Staatsanwaltschaft den Arzt u.a. wegen versuchten Totschlags an.